Samstag, 29. Oktober 2005


Buch:

Sophie brauchte mit Don Ricardo nur einen Blick zu wechseln, um zu wissen, dass sie für immer verloren war. Aldaya hatte Wolfsaugen, gefrässig und scharf. Er küsste ihr langsam die Hand und liebkoste dabei mit den Lippen ihre Knöchel. Was der Hutmacher an Freundlichkeit und Aufmerksamkeit verströmte, war bei Don Ricardo Grausamkeit und Kraft. Sein Lächeln liess keinen Zweifel daran aufkommen, dass er ihre Gedanken und Wünsche lesen konnte und darüber lachte. Sophie empfand diese schwächliche Verachtung für ihn, welche die Dinge wecken, die wir uns am meisten wünschen, ohne es zu wissen. Sie dachte, sie würde ihn nicht wiedersehen, wenn nötig würde sie ihre Lieblingsschülerin aufgeben, wenn sie dadurch ein weiteres Zusammentreffen mit Ricardo Aldaya vermeiden konnte. Nie hatte etwas in ihrem Leben sie so erschreckt, wie unter Anzug und Haut das Raubtier zu erkennen.

(Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes)

Unbedingte Leseempfehlung, das ist kein Roman, sondern eine Schatzkiste.........

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he he! respect! das ist wirklich ein sehr sehr cooles buch!

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Gelesen? Und? Irgendwas dazu sagen?

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ja. freude an der sprache und freude an der geschichte. freude an der stadt, in der es spielt. freude über die humanität, die es ausstrahlt. hass auf die zeit und auf die art mensch, die fumero verkörpert. freude an der freundschaft. freude an der liebe, die erwidert wird. freude an der liebe, die bleibt, auch wenn sie nicht erwidert werden kann. freude an der liebe, die bleibt, auch wenn sie nicht erfüllt wird. freude an der hoffnung und zuversicht, die dieses buch ausstrahlt.

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Ja, die Stadt, die Beschreibung der Stadt, ist klasse. Eine sehr sensible, wunderschöne Erzählung voller Tragik, Leid, Liebe, Lust und auch Hoffnung, ja, auch das. Ich liebe es, ich werde es bald noch einmal lesen, dann, wenn ich mich nicht mehr ganz so genau daran erinnere und es noch einmal neu entdecke. Ich habe mir übrigens von Anfang gedacht, dass die beiden nicht zusammen sein dürfen, irgendwie habe ich es geahnt, die Beschreibung von Don Ricardo und die Vorgeschichte von Sophie..... hach, hach, hach, wie tragisch und doch wunderschön.

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...und es erinnert mich etwas an meinen lieblingsschriftsteller javier marias... ist ja auch ein spanier....

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