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Donnerstag, 24. November 2005
Und ich denk noch,
dass das ja alles Kasperletheater ist, hier im Internet, da ist ja nichts echt, nichts, neee, nicht einmal ich selbst (was aber den Vorteil hat, dass ich mich, wenn ich mir nicht mehr gefalle oder überall unten durch bin, tausendundeins Mal neu erfinden kann).
Also ich denke noch, dass das ist wie mit den Soaps im Fernseher, täglich neu und doch immer derselbe Dreck und von Folge zu Folge unglaubwürdiger und abgehobener, und wie ich das so denke, juckt mich mein linkes Auge und ich jucke zurück, bis es rot ist und geschwollen, als hätte ich zweidreiviertel Tage lang geheult. Ich denke also immer noch (und denke, wo ich doch so vor mich hindenke, dass Sperma im Internet keinen Eigengeschmack hat, nicht klebt und man beim ficken nicht einmal ins Schwitzen kommt) und mein rechtes Auge juckt und ich jucke zurück. Und dann bollert mein Magen von innen gegen meine Bauchdecke als wolle er raus, nicht durch den Hals, wie sonst, wenn ich kotzen muss, sondern durch den Bauchnabel, und wenn es nicht passt, dann eben mit Gewalt, so mit aufreissen und auseinander reissen und so was.
Meine Augen hören nicht auf zu jucken, mein Bauch kneift und rumpelt und ich sitze da und denke, denke und denke, dass ich besser dran bin, wenn ich das juckende Auge rausreisse. Nun jucken aber beide Augen und ich weiss nicht, ob ich auf ewig blind sein will, nur weil es zeitweise mal juckt. Neeee, denke ich, lass jucken, hört auch wieder auf. Und ist ja gar nicht so verkehrt, mal über seine Augen nachzudenken und festzustellen, dass man die ja doch ganz gerne hat, diese scheissbeschissenen Augen und so ganz ohne ist doch auch nix.
Mein Bauch tobt vor sich hin, kratzt von innen in mir rum. Ja, denke ich, so ist das, wenn die Augen jucken, dann tut auch der Bauch weh und dann fällt mir ein, dass ich ja eigentlich über was ganz anderes nachdenken wollte, Kasperle und Krokodil und das Internet und so (ich habe als Kind das Krokodil immer viel lieber gehabt, als den dämlichen Kasper, der immer gleich blödig gegrinst hat und immer so eine Weichei-Stimme hatte, mit der der der quarkig gefiepst hat, ob er denn dem "Krokodol" was über "Birne hohl" hauen soll - fragt die Kinder, ob er darf, hahahahahaha, was für ein blöder Pisser).
Kurz bevor mir die Bauchdecke platzt, denke ich, dass ich müde bin, sehr müde und nur warte, bis sich mein Magen nach aussen gewühlt hat und dann zu Bett gehe, dann platzt meine Bauchdecke und es ist gar nicht der Magen, der hinaus will. Nein, nicht der Magen. Mit dem Schmodder in den Händen steige ich runter in den Hof, mache den Müllcontainer auf und denke nur "Entsorgung". Klingt gut, Entsorgung, Ent-Sorg-ung, ich mag das Wort, eines meiner Lieblingswörter, nicht recyclen, sondern ent-sorgen.
Mit den Eingeweiden in meinen klammen Pfoten, es ist kalt, sehr kalt, fällt mein Blick auf den Tisch, an dem es sich im Sommer so schön blöd rumsitzen, saufen, rauchen und Bild-Zeitung lesen lässt und auf dem Tisch schwimmt ein Blatt und schlägt klitzekleine Wellen und wie ich das so anschaue, das Blatt und die Wellen, zuckt das Drecksgelumpe in meinen Händen und will wieder zurück, wo es hergekommen ist. Gut, denke ich, Container ist eh voll, die Leute entsorgen einfach alle, anstatt zu recyclen. Unentsorgt und mit juckenden Augen steige ich die Treppe wieder hoch, koche mir einen Rotbuschtee, mache alle Lichter aus, male Sinnlosigkeiten in die beschlagenen Scheiben und denke an nichts, an gar nichts, was gelogen ist, aber das weiss ja keiner.
Sweet darling you worry too much, my child
See the sadness in your eyes
Also ich denke noch, dass das ist wie mit den Soaps im Fernseher, täglich neu und doch immer derselbe Dreck und von Folge zu Folge unglaubwürdiger und abgehobener, und wie ich das so denke, juckt mich mein linkes Auge und ich jucke zurück, bis es rot ist und geschwollen, als hätte ich zweidreiviertel Tage lang geheult. Ich denke also immer noch (und denke, wo ich doch so vor mich hindenke, dass Sperma im Internet keinen Eigengeschmack hat, nicht klebt und man beim ficken nicht einmal ins Schwitzen kommt) und mein rechtes Auge juckt und ich jucke zurück. Und dann bollert mein Magen von innen gegen meine Bauchdecke als wolle er raus, nicht durch den Hals, wie sonst, wenn ich kotzen muss, sondern durch den Bauchnabel, und wenn es nicht passt, dann eben mit Gewalt, so mit aufreissen und auseinander reissen und so was.
Meine Augen hören nicht auf zu jucken, mein Bauch kneift und rumpelt und ich sitze da und denke, denke und denke, dass ich besser dran bin, wenn ich das juckende Auge rausreisse. Nun jucken aber beide Augen und ich weiss nicht, ob ich auf ewig blind sein will, nur weil es zeitweise mal juckt. Neeee, denke ich, lass jucken, hört auch wieder auf. Und ist ja gar nicht so verkehrt, mal über seine Augen nachzudenken und festzustellen, dass man die ja doch ganz gerne hat, diese scheissbeschissenen Augen und so ganz ohne ist doch auch nix.
Mein Bauch tobt vor sich hin, kratzt von innen in mir rum. Ja, denke ich, so ist das, wenn die Augen jucken, dann tut auch der Bauch weh und dann fällt mir ein, dass ich ja eigentlich über was ganz anderes nachdenken wollte, Kasperle und Krokodil und das Internet und so (ich habe als Kind das Krokodil immer viel lieber gehabt, als den dämlichen Kasper, der immer gleich blödig gegrinst hat und immer so eine Weichei-Stimme hatte, mit der der der quarkig gefiepst hat, ob er denn dem "Krokodol" was über "Birne hohl" hauen soll - fragt die Kinder, ob er darf, hahahahahaha, was für ein blöder Pisser).
Kurz bevor mir die Bauchdecke platzt, denke ich, dass ich müde bin, sehr müde und nur warte, bis sich mein Magen nach aussen gewühlt hat und dann zu Bett gehe, dann platzt meine Bauchdecke und es ist gar nicht der Magen, der hinaus will. Nein, nicht der Magen. Mit dem Schmodder in den Händen steige ich runter in den Hof, mache den Müllcontainer auf und denke nur "Entsorgung". Klingt gut, Entsorgung, Ent-Sorg-ung, ich mag das Wort, eines meiner Lieblingswörter, nicht recyclen, sondern ent-sorgen.
Mit den Eingeweiden in meinen klammen Pfoten, es ist kalt, sehr kalt, fällt mein Blick auf den Tisch, an dem es sich im Sommer so schön blöd rumsitzen, saufen, rauchen und Bild-Zeitung lesen lässt und auf dem Tisch schwimmt ein Blatt und schlägt klitzekleine Wellen und wie ich das so anschaue, das Blatt und die Wellen, zuckt das Drecksgelumpe in meinen Händen und will wieder zurück, wo es hergekommen ist. Gut, denke ich, Container ist eh voll, die Leute entsorgen einfach alle, anstatt zu recyclen. Unentsorgt und mit juckenden Augen steige ich die Treppe wieder hoch, koche mir einen Rotbuschtee, mache alle Lichter aus, male Sinnlosigkeiten in die beschlagenen Scheiben und denke an nichts, an gar nichts, was gelogen ist, aber das weiss ja keiner.
Sweet darling you worry too much, my child
See the sadness in your eyes
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