Mittwoch, 27. April 2005


Honig und Erdbeereis

Mit geliehenen Mondflügeln in die Nacht hinaus
höher und höher über den Dunst der Stadt
den Dreck und Schmutz vergessen machen
in deinen Augen ein Hauch von Glanz
fast der alte, fast von innen heraus, beinahe.
Sanfte Landung, "Ich bin da!"
Wo genau? Sag´ wo?
Ein Hinterhof, ein Motel, ein Altglascontainer.
Mach kein Licht, ich will es gar nicht wissen.
Süsse Sahne auf fremden Lippen, tropfendes Rinnsal.
Köstlich der Geschmack, wie Honig, oder Erdbeereis,
sei gierig, sei hungrig, die Nachfrage regelt den Erguss.
"Nein, mach kein Licht!"
Zu kurz die Zeit, zu gierig gewesen und dann zu rasch satt,
süsse Tropfen hängen an süssen Lippen, zitternd.
"Ich muss fort."
"Wohin?"
"Die Flügel zurückbringen."
"Du braucht sie nicht, ich mache dir neue."
"Damit kann ich nicht fliegen."
"Dann geh."
Honiggeschmack, in der Erinnerung ist er ein wenig herb,
für die Flügel keinen Rückflugschein gelöst.
"Erdbeereis!", der letzte Gedanke.
Der letzte macht das Licht aus.

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